Die Deutsche Ausgabe liegt in zweifacher Form vor: die Alte unter der Übersetzerin Margaret Carroux verfasst und die Neue im Klett-Cotta. Hier wurde die Übersetzung von Wolfgang Krege übernommen und jene ist sehr umstritten!
Neue Übersetzung:
So neu wie man denkt ist sie gar nicht. 1988 legt Wolfgang Krege beim Verlag Klett-Cotta eine neue Übersetzung des Hobbits („the Hobbit“) vor. 2000 folgt die Ausarbeitung des Herrn der Ringe (Lord of the Rings) und vor allem letztere bildet einen enormen Streitpunkt.
Im „The Hobbit“ begonnen im „Lord of the Rings“ weitergeführt, aber deswegen besser?
Besser mögen die Gedichte sein, aber nur deswegen weil in Kreges Version des Hobbits alle Gedichte übersetzt worden sind. Das Werk basiert auf der letzten Handversion des Autors und soll seinen Absichten entsprechen. Dennoch bleiben einige Phrasen grauenhaft. Schlimmster und stimmungstötender Fehler bleibt aber die Veränderung der alt- sprachlichen Anrede. Zu einem Fantasyroman gehört ein „Ihr“, nicht ein „Sie“!
Man spricht von Modernisierung, aber wollen wir nicht viele gerade mit Belletristik alten, vergangenen Welten nachjagen?
Was man im Hobbit noch ertragen kann, schnürt es Einem im neuem Buch des Herr der Ringe die Gurgel zu. Moderne Wortketten und Worte wie „Dalli, Dalli“, „Boss“, „Statthalter“ oder gar „futsch“ haben wenig mit dem zu tun, was man von einem solchen Buch erwarten darf. Ein Truchsess oder ein Meister sind doch schöne Worte, die in diese Welt bestens passen. Es tröstet, wenn sogar die Filmübersetzung diese Worte wieder aufnimmt.
Diese Art widerspricht sich mit Tolkiens eigenen Worten, die eine altertümliche, dichterische Vergehensweise als sinnig darlegt. Viele Namen bekommen ganz neue Gesichter (schlimmster Fall: Rosie Hüttinger und ihre Verwandten werden zu Kattun’s), der Zusammenhang vieler lieb gewonnener Materialien wie Karten, Zeichnungen und den alten Anhängen gehen verloren, was ich mitunter sehr Schade finde.
Auch werden in diesen Bändern durch Neuübersetzung der Lieder und Gedichte viel Atmosphäre zerstört. Sie liegen sehr weit vom Original weg. So hat zum Beispiel das Lied das Frodo und seine Gefährten im Auenland hören (eine Anrufung von Elbereth und gesungen von reisenden Elben) wesentlich schöner, altertümlichere Züge in der Alten Fassung:
Original |
Neue Version |
Alte Version |
Snow-white! Show-white, O Lady clear! | O Königin, schneeweiß und fern… | Schneeweiß! Schneeweiß! O Herrin hold… |
In meinen Augen ist damit das gut gemeinte Projekt gescheitert und es bleibt zu hoffen, dass Klett-Cotta sich besinnt und eine ausgewogene Fassung bringt, die von beiden Stärken der Übersetzer sich laben darf. Solange empfehle ich die Alte Version…
Übersetzung von Margaret Carroux: |
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Band 1 | Die Gefährten | Stuttgart, 1969 |
Band 2 | Die zwei Türme | Stuttgart, 1969 |
Band 3 | Die Rückkehr des Königs | Stuttgart, 1970 |
Übersetzung von Wolfgang Krege: |
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Band 1 | Die Gefährten | Stuttgart, 2000 |
Band 2 | Die zwei Türme | Stuttgart, 2000 |
Band 3 | Die Wiederkehr des Königs | Stuttgart, 2000 |
In beiden Versionen gibt es die ergänzenden Anhängen, ebenso wie die Fassung ohne Anhänge.